Konsequenter Kämpfer gegen den Nationalsozialismus
Im Ersten Weltkrieg war er bei einem technischen Messtrupp eingesetzt. 1919 begann mit der Wahl zum Stadtverordneten in Darmstadt Leuschners politische Karriere, die 1928 in seiner Ernennung zum hessischen Innenminister gipfelte. Schon damals warnte er konsequent und weitsichtig vor den Gefahren des stärker werdenden Nationalsozialismus. Nach der Machtübernahme Hitlers lebte Leuschner, inzwischen nach Berlin übergesiedelt, unter ständiger Beobachtung und Bedrohung. Er wurde mehrfach inhaftiert. Zusammen mit seinem Schwiegersohn betrieb er in Berlin eine kleine Firma, die bald zum Treffpunkt und zur Verbindungsstelle für NS-Gegner vor allem aus der SPD und den Gewerkschaften wurde.
Ab 1942 hatte Leuschner Kontakte zu Widerstandsgruppen aus anderen gesellschaftlichen Schichten, vor allem zum Kreisauer Kreis und zur Gruppe von Carl Friedrich Goerdeler. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wurde auch Leuschner, der als Vizekanzler für ein künftiges Kabinett „nach Hitler“ vorgesehen war, festgenommen und nach der Verurteilung durch den Volksgerichtshof am 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Die Gedenkstätte zeigt im Erdgeschoss die Stationen von Leuschners Leben in Bayreuth, Darmstadt und Berlin. Ein Video mit Filmdokumenten und mit Aufnahmen von den originalen Schauplätzen verdeutlicht sein Leben von 1933 bis 1944 unter ständiger Bedrohung durch die Nationalsozialisten und seine Verbindungen zu anderen Gruppen des Widerstandes.
Die Wilhelm-Leuschner-Stiftung bietet ergänzend Führungen, Unterrichtsbegleitung für Schulklassen und andere themenbezogene Veranstaltungen an.
Anmeldung: Per Email bei Angela Rauscher: angela-rauscher@t-online.de