Banu muss bleiben!!

Die NaturFreunde Nürnberg-Mitte fordern: „Banu muss bleiben“ – Ein uneingeschränktes Bleiberecht für Frau Banu Büyükavci

Wir unterstützen die breite Solidarität durch die regelmäßige Teilnahme an den Mahnwachen und sind stolz, dass wir die Geschichte von Banu – einer mutigen, lebensfrohen und starken Frau – durch das Buchprojekt und die Spendenaktion über die Plattform „betterplace.org“ unterstützen können.

Warum unterstützen gerade die NaturFreunde?

Damals: Ein Blick in die Geschichte von Banu und der NaturFreunde gibt Antworten:

  • Vor über 125 Jahren erfolgte die Gründung der NaturFreunde 1895 in Wien. „Der Lehrer Georg Schmiedl, ein überzeugter Sozialist, will den Arbeitern helfen und sie hinausführen in die Natur, zum Ausgleich für den 14-Stunden-Arbeitstag und Wohnen in menschenunwürdigen Räumen.“
  • Im Jahr 1905 wurde der Naturfreundegedanke über Wandergesellen über München nach Deutschland getragen. Im Jahr 1908 entstand dann bereits die erste Ortsgruppe Deutschlands in Nürnberg.
  • Berg frei: Die NaturFreunde beteiligen sich an der Aktion „Verbotener Weg“. Bis dahin war es Grundbesitzern erlaubt, Menschen den Zugang zur Natur zu verweigern. Auch eine Mitgliedschaft im DAV (Deutschen Alpenverein) war nicht erlaubt.
  • 1915: 20-jähriges Vereinsjubiläum der NaturFreunde Österreich. Diese beziehen eindeutig Stellung gegen den Krieg.
  • 1933 folgt das Verbot des Vereins durch die Nationalsozialisten und der Beschlagnahmung des gesamten Vereinsvermögens inklusive aller Vereinshäuser.

Banu hat sich für den notwendigen Kampf für Freiheit, Menschenrechte und einem menschenwürdigen Leben in der Türkiye Komünist Partisi/Marksist-Leninist (TKP/ML, türkisch für Kommunistische Partei der Türkei/Marxistisch-Leninistisch) organisiert, welche in der Türkei verboten ist. Deutsche Gruppierungen der Partei werden vom Verfassungsschutz zwar beobachtet, sind aber in Deutschland nicht verboten.

Heute: Naturfreund*In sein – heißt heute immernoch politisch sein!

Als im Juni 2020 der mehr als fragwürdige und äußerst umstrittene Prozess gegen Banu und neun weitere Mitangeklagte nach 4 Jahren und mehr als 230 Verhandlungstagen endete, wurden die zehn Kommunist*Innen der TKP/ML zu Freiheitsstrafen zwischen drei und sechs Jahren verurteilt.

Es sind Vorwürfe wie das Organisieren von Konzerten, Spenden sammeln und das Verteilen von Flyern, welchen den Angeklagten zur Last gelegt wurden. Folglich also legale Aktivitäten für eine in Deutschland legale Organisation. Banu war und ist nicht kriminell, ihr werden keinerlei Straftaten zur Last gelegt. Wir als NaturFreunde können und wollen das so nicht akzeptieren.

Die TKP/ML ist jedoch in der Türkei verboten. Auf der Grundlage des § 129b StGB hat das Oberlandesgericht München ein Verfahren eröffnet, welcher den Angeklagten die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vorwirft. Die NaturFreunde sind der Meinung, dass die deutsche Bundesregierung mit diesem politisch motivierten Verfahren dem türkischen Präsidenten Erdogan einen Gefallen getan hat und damit die Diskreditierung und Verfolgung von Oppositionellen und Freiheitsbewegungen in der Türkei unterstützt.

Die Satzung der NaturFreunde Ortsgruppe Nürnberg-Mitte definiert klar, dass Angebote und Handlungen der Mitglieder den Zwecken des Vereins dienen müssen. Die Förderung einer internationalen Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens.

Die politische Gesinnung soll „abgeschoben werden!“

Banu und die NaturFreunde treten ein:

  • gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur
  • gegen Nationalismus und Rassismus jeglicher Art

Die NaturFreunde denken und handeln global. Sie fühlen sich alleine deshalb dazu verpflichtet auf derartige Schicksale und Missstände wie diese hinzuweisen.

Für die Gesinnung Banus darf heute und auch in Zukunft kein Mensch mehr verboten, abgeschoben oder verurteilt werden. Wenn nun die Stadt Nürnberg Banu ausweisen will, weil sie angeblich eine Gefahr für die Sicherheit darstellt, stehen wir NaturFreunde gemeinsam mit einem breiten Protest an Ihrer Seite:

  • Banu muss bleiben!
  • Keine politische Unterstützung des türkischen Staates, durch eine Abschiebung in die Türkei, wo ihr Gefängnis und Folter drohen würden.

Ihre Geschichte soll nun als „Lehrbuch“ festgehalten werden, sie soll zudem Menschen Mut und Kraft geben! Hoch die internationale Solidarität!

Alles weitere zum Buch-Projekt und auch zum Spendenaufruf findet ihr auf „Betterplace“ oder ihr nutzt direkt das Spendenformular hier:

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