Archiv der Kategorie: Berichte

„Schätze“: Besuch in Petra

Die Schätze der Nabatäer, dieses immer noch rätselhaften Volkes im antiken Jordanien, sie liegen ganz nahe, nämlich in der Norishalle. Seit 50 Jahren gräbt ein Nürnberger Archäologenteam der Naturhistorischen Gesellschaft in der antiken Wüstenstadt (UNESCO Weltkulturerbe). Ihre Ergebnisse zeigen sie in einer hochinteressanten Ausstellung, durch die uns heute Frau Dr. Yasmin Olivier-Trottenberg temperamentvoll führte . Zur Einstimmung gab es „Tschai Karak“, süßen, dicken Gewürztee nach Art der Beduinen. Für diese Menschen, die dort „schon immer“ lebten, ist der touristische Rummel nicht unproblematisch, erfuhren wir: sie wurden de-facto vertrieben, formal, um die Altertümer zu schützen. Auch sonst erfuhren wir einiges aus der heutigen Sozialgeschichte – und konnten uns die hellenistische Zeit, die Zeit der Blüte der alten Handelsstadt Petra, viel besser vorstellen. 23 Leute waren begeistert! Wer nicht dabei sein konnte: Einfach das Programm der Naturhistorischen Gesellschaft im Web durchstöbern.

Die Reihe „Schätze“ wird fortgeführt als Gemeinschaftsprojekt der Karl-Bröger-Gesellschaft und der Naturfreunde Nürnberg-Mitte! Wir besuchen wenig bekannte „Schätze“aus unserer Region, wenn möglich mit kompetenter Führung.

Rothsee im Winter

Sanfte Blitz-Tour zum Rothsee

Der Muscheln wegen nutzten wir die Wintersonne am 11.1., um spontan zum Rothsee aufzubrechen. Nur, sie waren nicht da, die Muscheln. Oder wenigstens nicht (mehr) sichtbar, weil der Rothsee zwar im November teil-abgelassen (ca. 5 m) wurde, um wie jedes Jahr, die invasiven Dreikant-Muschelbänke zu dezimieren, jedoch bereits seit Dezember füllt er sich wieder. Das wussten wir nicht! Macht nichts! Die 8 km kurze Wanderung am gefrorenen Ufer des Sees war einfach herrlich, so klare, sonnige Wintertage haben wir schon lange vermisst! Übrigens: vom Hbf ist es nicht mal eine halbe Stunde zum Südende des Rothsees (Bahn+Bus).

Zu Dreikönig im Karst

Unsere traditionelle Dreikönigswanderung war heuer etwas anders: viele nutzten das lange Wochenende zu einem gemeinsamen Outdoorvergnügen im Naturfreundehaus „Zum hohen Kreuz“ in Hormersdorf – siehe Bericht. Es war einfach toll. 10 Leute, die „nur“ wandern wollten, schlossen sich der (ebenfalls traditionellen) „Karstkundlichen Winterwanderung“ der Naturhistorischen Gesellschaft an – und sie wurden genauso wenig enttäuscht. Dr. Jochen Götz führte uns von Pommelsbrunn über die Mühlkoppe zum Hochberg (619). Nicht nur die Schichtungen des Karsts sind dort zu erkunden, sondern auf dem Hochberg gibt es auch einen Archäologischen Lehrpfad, der über Bandkeramiker und Kelten informiert (zeitlich weit entferte Kulturen, die aber alle ihre Spurebn auf dem Imposanten Berg hinterlassen haben). Die Felsentürme haben uns auch schwer beeindruckt, wäre es nicht so glatt gewesen, wäre sicher die ganze Gruppe hochgekraxelt. Über Arzlohe (Kapellenruine) ging es zurück nach Pommelsbrunn zur S-Bahn. Danke, Jochen Götz für die kundige Führung!

Riffkalke am Hochberg
Riffkalke am Hochberg

Winterwonderland am Naturfreundehaus Hormersdorf

Erlebnisbericht: Ein schönes Winterwochenende im Nürnberger Land

Was haben wir gemacht

Vom 3. bis 6. Januar 2025 verbrachten wir ein wundervolles Winterwochenende im Naturfreundehaus „Zum hohen Kreuz“ in Hormersdorf. Eingebettet in verschneite Wälder und Hügel genossen wir die Zeit mit Rodeln, Graveln, Wandern und entspannten Stunden am Kachelofen. Gemeinsam kochten wir, erzählten und verbrachten viel Zeit miteinander.

Weiterlesen: Winterwonderland am Naturfreundehaus Hormersdorf

Highlights

Die Highlights waren das gemeinsame Essen, Spielen, das Rodeln, die Gravel-Tour und die Wanderung zur Burg Hohenstein (mit leckeren Windbeutel-Essen). Abends versammelten wir uns am Kachelofen, um nach einem aktiven Tag zusammen zu essen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Beim Rodeln hatten wir einfach viel Spaß – mit ausgelassenen Abfahrten und viel Gelächter. Die Gravel-Tour war eine „All-in“ Tour: Trails, Asphalt, Glatteis und Schneefelder boten allen ein super Fahrvergnügen.

Storys

Besonders schön war die entspannte Atmosphäre beim Rodeln: Es ging einfach darum, die Hügel hinabzusausen und die winterliche Landschaft zu genießen. Beim Graveln entdeckten wir aufregende Strecken und stießen auf die Spuren eines Wildtiers, was uns alle beeindruckte. Und die Wanderung zur Burg Hohenstein war nicht nur landschaftlich ein Highlight – die mega leckeren Windbeutel haben uns allen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Open House Konzept

Dieses Mal mit dem „Open House Konzept“, was bedeutet, dass auch alle, die nur für einen Tag dazustoßen wollten, herzlich willkommen waren. So konnte sich jede*r dem Programm nach Lust und Laune anschließen und die Zeit mit uns genießen.

Wer war mit dabei?

Es war eine bunte Mischung aus rund 20 Naturfreund*innen un die, die es noch werden wollen. Mit dabei waren Kleinkinder, Familien und Erwachsene aus Nürnberg, Fürth, Bremen und Berlin. Wir hatten eine super schöne Zeit und es war toll, so viele unterschiedliche Menschen zusammenzubringen.

Fazit

Hormersdorf war super schön und ein perfekter Ort, um mit vielen lieben Menschen eine tolle Zeit zu verbringen. Die Mischung aus Aktivität, Entspannung und Gemeinschaft war einfach ideal. Wir freuen uns schon auf die nächste gemeinsame Unternehmung!


DANKE Eva & Lisa für eure Idee und die Orga!

Abenteuer in den Westalpen: Unsere MTB-Tour vom Wallis ins Aostatal

Sieben Tage Mountainbiken im Trailparadies

Eine Woche, grandiose Bergwelt und Mountainbikes: Unsere Tour vom Schweizer Wallis ins italienische Aostatal war ein unvergessliches Outdoor-Erlebnis. Täglich ging es über tolle (Enduro) Trails bergab und bis zu 1.500 Höhenmeter – teilweise mit Liftunterstützung – bergauf, was uns durch spektakuläre Landschaften führte. Unsere Unterkünfte – Berghütten und kleine Pensionen – boten rustikalen Charme und leckeres Essen!

Highlights der Tour

Der Blick auf den Mont Blanc war atemberaubend, die Enduro-Trails boten für jeden Geschmack das Richtige: von flowig bis technisch herausfordernd und die Bergmassive der Walliser Alpen waren mehr als beeindruckend. Dazu machte die Gemeinschaft in der (Naturfreunde-) Gruppe diese Tour einzigartig. Alex ließ sich das Bad im eiskalten Bergsee nicht nehmen, Jörg reparierte die Sattelstütze im Biergarten, und Uli hat gefühlt 20 Salamis in seinen Mantel gepackt. Zusammen Herausforderungen zu meistern, gemeinsam Spaß zu haben und nachhaltig die Natur entdecken schuf eine schöne Verbindung.

An- und Abreise: Stressfrei mit der Bahn

Die An- und Abreise mit der Bahn verlief reibungslos. Schon auf der Fahrt konnten wir uns einstimmen, und zurück in Nürnberg waren wir – kaum zu glauben – eine Minute zu früh!

Fazit

Grandiose Alpenpanoramen, absolute Highlight-Trails und Italo-Feeling: Diese Westalpen-Tour war eine perfekte Mischung aus Sport, Natur und Gemeinschaft. Dazu kommen Bahnfans voll auf ihre Kosten.

Mountainbike-Fans, die die Alpen hautnah erleben möchten, sollten sie nicht verpassen!

„Schätze“-Auftakt: gelungen!

15 Leute zum Auftakt unserer neuen Reihe „Schätze“, das ist doch was! Die meisten erkundigten sich auch gleich nach der Fortsetzung… Doch der Reihe nach: Unsere Region ist reich an verborgenen Schätzen – jaja, der Franke stellt sein Licht gerne unter den Scheffel! Diese „Schätze“ wollen wir gemeinsam heben bzw. die „verborgenen“ Orte besuchen. Den Auftakt machten wir im BMF-Museum in St.Johannis. In einem alten Fabrikgebäude, in dem 100 Jahre lang die Bayrische Metallwarenfabrik (BMF) Dinge für den schön gedeckten Tisch produzierte, ist heute ein Museum eingerichtet (jeden Sonntag geöffnet). Mangels offizieller Führung griffen wir zum Konzept des „gegenseitigen Erzählens“, was dann auch sehr anregend war! Denn die Produkte der Firma kennen wir alle von zuhause, von der Tante, dem Opa… Zweimal wurde die Firma auf (Welt-)Kriegsproduktion „umgestellt“, beschäftigte in der Nazizeit Zwangsarbeiter… Nach 1945 wurden dann aus kriegerischen Kartuschen Milchtöpfe, aus Bombenteilen Kinderspielzeug… erst nach und nach zog das heitere Design der 50er Jahre ein, das wir kennen. Spannend auch, die 4-sprachigen Kataloge aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg zu sehen – so verknüpft war die Welt also schon damals!

Zur Anfangsfrage: Die nächste „Schatzsuche“ ist im Januar, im Naturkundemuseum. Wir laden rechtzeitig dazu ein: Die Karl-Bröger-Gesellschaft und die Naturfreunde Nürnberg-Mitte.

Stopperstein-Tour in Schnaittach

9. November, Tag des Novemberpogroms 1938. Zusammen mit den Laufer Naturfreunden besuchten wir die 17 Stolpersteine, die in Schnaittach vor den Häusern ermordeter Jüdinnen und Juden verlegt worden sind. Herr Brandmüller erzählte uns kurz ihre Lebensgeschichten. Schnaittach hatte seit dem Mittelalter eine blühende jüdische Gemeinde, von der auch noch die Synagoge zeugt (heute jüdisches Museum). Die Gemeinde nahm allerdings schon im 19. Jahrhundert stark ab, die Familien zogen z.B. nach Nürnberg. Was zunahm, war hingegen der Antisemitismus – auch Julius Streicher trat immer wieder in Schnaittach auf.

Das Stolpersteinprojekt wurde in Zusammenarbeit mit eienr Schnaittacher Hauptschue begonnen. Jedoch sind die Messingtafeln im Laufe der Zeit angelaufen. Deswegen haben wir sie gestern gründlich geputzt, so dass sie wieder besser ins Auge fallen.

Walberla mit Kapelle

Walberla-Exkursion

Bei strahlendem Wetter erklommen wir zu elft heute das Walberla – und lernten viel Neues! Diplomgeografin Barbara Philipp erklärte uns, wie sich Kiesel-Schwämme in Kalkriffe verwandeln und wieso das Walberla überhaupt in der Gegend herumsteht. Wir erfuhren, warum sich Rotbuchen auf abschüssigem Grund nicht so wohl fühlen, Eichen aber gar nichts gegen rutschenden Untergrund haben. An einer rekonstruierten Keltenmauer erfuhren wir, dass das Gipfelplateau eine lange Siedlungsgeschichte hat, von der Steinzeit bis zur Eisenzeit: In 3 Siedlungsepochen wurden sogar immer komplexere Wälle errichtet. Auf fast nacktem Fels untersuchten wir die Trockenrasen-Pflanzengesellschaft. Zum Ausklang kehrten wir beim Sponsel in Kirchehrenbach ein und genossen fantasievolle fränkische Küche. Danke, Barbara!

Auf nach Lauf!

Regen oder nicht: unser Ausflug nach Lauf hat sich gelohnt! 20 interessierte Menschen ließen sich durch die Wenzel(kaiser-)burg und in die Felsenkeller führen – alles ein bisschen kleiner als in Nürnberg, aber hoch spannend. Lauf heisst ja angeblich so, weil die Pegnitz ab da richtig „läuft“. Viele Mühlen haben das ausgenutzt – und bieten heute nostalgisches Flair!

Danke, Alex Körber – denn unser Landesvorsitzender, ein Laufer, hat uns diesen schönen Tag organisiert!

Kajaktour an Ammer und Isar (17.-21.7.24)

Erstens kommt alles anders, und zweitens als man denkt. Nachdem aufgrund des wechselhaften Sommerwetters auch Flüsse im nahegelegenen bayrischen Alpenraum fahrbar waren (Ammer, Isar), entschloss sich die Gruppe kurzerhand, die ursprünglich für die steyrische Salza geplante Tour, dorthin zu verlegen. Jedoch stellte sich überraschender Weise der beliebte Campingplatz am Isarhorn als komplett ausgebucht heraus: Aufgrund von Naturschutzbestimmungen ist der Platz nur noch eingeschränkt nutzbar und die Stellflächen direkt am Fluss wurden stillgelegt. So verschlug es uns für die Tage nach Saulgrub ans Naturfreundehaus, das an der Ammer gelegen ist. Das Haus verfügt über eine angeschlossene Zeltwiese und ist idyllisch am Waldrand gelegen. Die perfekte Basis für unsere Unternehmung, und bei täglichen Höchsttemperaturen von 30 Grad während der 5 Tage waren wir nach dem Paddeln froh über die schattenspendenden Bäume.

Dass die Ammer im Juli fahrbar ist, kommt nicht allzu oft vor, deswegen freuten wir uns über die immerhin 75 cm Wasser, die der Pegel anzeigte, so dass wir beide Abschnitte von Rottenbuch bis Böbinger Brücke und von Kammerl bis Rottenbuch fahren konnten. Die Ammer ist ein ganz besonderer Fluss, bei dem sich wilde Natur und Flussauen mit schroffen Felsrippen abwechseln. Die Ammerschlucht, die an der berüchtigten «Scheibum», einem engen Felsdurchbruch, beginnt, ist nur mit dem Boot passierbar. Besonders schön sind dabei die berühmten moosbewachsenen Schleierfälle.

Deutlich rasanter geht es dann auf der Isar von Scharnitz bis Krün zur Sache. Der Fluss hat im Vergleich zur Ammer eine höhere Fließgeschwindigkeit und deutlich mehr Wasser. Obwohl der Fluss auf dem Abschnitt teilweise kanalisiert ist, bieten Felsen im Fluss unzählige kleine Spielstellen, an denen man seine Kehrwassertechnik perfektionieren kann. Außerdem wird es aufgrund des wunderschönen Panoramas mit Blick auf den Karwendel nie langweilig.

Zum Ausklang wird am Abreisetag noch die Panoramastrecke von Sylvenstein bis Lenggries befahren. Die Isar meandert hier an den typischen Kiesbänken vorbei, der Flussverlauf ist deutlich entspannter aber genauso schön. Wildwassertechnische Herausforderungen gibt es hier kaum, dafür treffen wir zum ersten Mal auch auf andere Paddler, die hier zahlreich mit Schlauch- und Gummibooten unterwegs sind.