15 Leute zum Auftakt unserer neuen Reihe “Schätze”, das ist doch was! Die meisten erkundigten sich auch gleich nach der Fortsetzung… Doch der Reihe nach: Unsere Region ist reich an verborgenen Schätzen – jaja, der Franke stellt sein Licht gerne unter den Scheffel! Diese “Schätze” wollen wir gemeinsam heben bzw. die “verborgenen” Orte besuchen. Den Auftakt machten wir im BMF-Museum in St.Johannis. In einem alten Fabrikgebäude, in dem 100 Jahre lang die Bayrische Metallwarenfabrik (BMF) Dinge für den schön gedeckten Tisch produzierte, ist heute ein Museum eingerichtet (jeden Sonntag geöffnet). Mangels offizieller Führung griffen wir zum Konzept des “gegenseitigen Erzählens”, was dann auch sehr anregend war! Denn die Produkte der Firma kennen wir alle von zuhause, von der Tante, dem Opa… Zweimal wurde die Firma auf (Welt-)Kriegsproduktion “umgestellt”, beschäftigte in der Nazizeit Zwangsarbeiter… Nach 1945 wurden dann aus kriegerischen Kartuschen Milchtöpfe, aus Bombenteilen Kinderspielzeug… erst nach und nach zog das heitere Design der 50er Jahre ein, das wir kennen. Spannend auch, die 4-sprachigen Kataloge aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg zu sehen – so verknüpft war die Welt also schon damals!
Zur Anfangsfrage: Die nächste “Schatzsuche” ist im Januar, im Naturkundemuseum. Wir laden rechtzeitig dazu ein: Die Karl-Bröger-Gesellschaft und die Naturfreunde Nürnberg-Mitte.
9. November, Tag des Novemberpogroms 1938. Zusammen mit den Laufer Naturfreunden besuchten wir die 17 Stolpersteine, die in Schnaittach vor den Häusern ermordeter Jüdinnen und Juden verlegt worden sind. Herr Brandmüller erzählte uns kurz ihre Lebensgeschichten. Schnaittach hatte seit dem Mittelalter eine blühende jüdische Gemeinde, von der auch noch die Synagoge zeugt (heute jüdisches Museum). Die Gemeinde nahm allerdings schon im 19. Jahrhundert stark ab, die Familien zogen z.B. nach Nürnberg. Was zunahm, war hingegen der Antisemitismus – auch Julius Streicher trat immer wieder in Schnaittach auf.
Das Stolpersteinprojekt wurde in Zusammenarbeit mit eienr Schnaittacher Hauptschue begonnen. Jedoch sind die Messingtafeln im Laufe der Zeit angelaufen. Deswegen haben wir sie gestern gründlich geputzt, so dass sie wieder besser ins Auge fallen.
Bei strahlendem Wetter erklommen wir zu elft heute das Walberla – und lernten viel Neues! Diplomgeografin Barbara Philipp erklärte uns, wie sich Kiesel-Schwämme in Kalkriffe verwandeln und wieso das Walberla überhaupt in der Gegend herumsteht. Wir erfuhren, warum sich Rotbuchen auf abschüssigem Grund nicht so wohl fühlen, Eichen aber gar nichts gegen rutschenden Untergrund haben. An einer rekonstruierten Keltenmauer erfuhren wir, dass das Gipfelplateau eine lange Siedlungsgeschichte hat, von der Steinzeit bis zur Eisenzeit: In 3 Siedlungsepochen wurden sogar immer komplexere Wälle errichtet. Auf fast nacktem Fels untersuchten wir die Trockenrasen-Pflanzengesellschaft. Zum Ausklang kehrten wir beim Sponsel in Kirchehrenbach ein und genossen fantasievolle fränkische Küche. Danke, Barbara!
Regen oder nicht: unser Ausflug nach Lauf hat sich gelohnt! 20 interessierte Menschen ließen sich durch die Wenzel(kaiser-)burg und in die Felsenkeller führen – alles ein bisschen kleiner als in Nürnberg, aber hoch spannend. Lauf heisst ja angeblich so, weil die Pegnitz ab da richtig “läuft”. Viele Mühlen haben das ausgenutzt – und bieten heute nostalgisches Flair!
Danke, Alex Körber – denn unser Landesvorsitzender, ein Laufer, hat uns diesen schönen Tag organisiert!
Erstens kommt alles anders, und zweitens als man denkt. Nachdem aufgrund des wechselhaften Sommerwetters auch Flüsse im nahegelegenen bayrischen Alpenraum fahrbar waren (Ammer, Isar), entschloss sich die Gruppe kurzerhand, die ursprünglich für die steyrische Salza geplante Tour, dorthin zu verlegen. Jedoch stellte sich überraschender Weise der beliebte Campingplatz am Isarhorn als komplett ausgebucht heraus: Aufgrund von Naturschutzbestimmungen ist der Platz nur noch eingeschränkt nutzbar und die Stellflächen direkt am Fluss wurden stillgelegt. So verschlug es uns für die Tage nach Saulgrub ans Naturfreundehaus, das an der Ammer gelegen ist. Das Haus verfügt über eine angeschlossene Zeltwiese und ist idyllisch am Waldrand gelegen. Die perfekte Basis für unsere Unternehmung, und bei täglichen Höchsttemperaturen von 30 Grad während der 5 Tage waren wir nach dem Paddeln froh über die schattenspendenden Bäume.
Dass die Ammer im Juli fahrbar ist, kommt nicht allzu oft vor, deswegen freuten wir uns über die immerhin 75 cm Wasser, die der Pegel anzeigte, so dass wir beide Abschnitte von Rottenbuch bis Böbinger Brücke und von Kammerl bis Rottenbuch fahren konnten. Die Ammer ist ein ganz besonderer Fluss, bei dem sich wilde Natur und Flussauen mit schroffen Felsrippen abwechseln. Die Ammerschlucht, die an der berüchtigten «Scheibum», einem engen Felsdurchbruch, beginnt, ist nur mit dem Boot passierbar. Besonders schön sind dabei die berühmten moosbewachsenen Schleierfälle.
Deutlich rasanter geht es dann auf der Isar von Scharnitz bis Krün zur Sache. Der Fluss hat im Vergleich zur Ammer eine höhere Fließgeschwindigkeit und deutlich mehr Wasser. Obwohl der Fluss auf dem Abschnitt teilweise kanalisiert ist, bieten Felsen im Fluss unzählige kleine Spielstellen, an denen man seine Kehrwassertechnik perfektionieren kann. Außerdem wird es aufgrund des wunderschönen Panoramas mit Blick auf den Karwendel nie langweilig.
Zum Ausklang wird am Abreisetag noch die Panoramastrecke von Sylvenstein bis Lenggries befahren. Die Isar meandert hier an den typischen Kiesbänken vorbei, der Flussverlauf ist deutlich entspannter aber genauso schön. Wildwassertechnische Herausforderungen gibt es hier kaum, dafür treffen wir zum ersten Mal auch auf andere Paddler, die hier zahlreich mit Schlauch- und Gummibooten unterwegs sind.
Das war eine schöne Mittwochstour durch die Fränkische Schweiz, die Route kam von Peter. Hier steht sie!
Wir fuhren mit dem schnellen Regionalexpress nach Etzelwang. Von dort ging’s erst auf der Straße, dann auf einem schmalen Pfad nach Neutras, wo wir die erste Rast machten. Weiter auf Wanderwegen, jetzt aber mit mehr Steigungen rauf und runter, ins
Hirschbacher Klettergebiet. Wir begnügten uns allerdings mit der Aussicht vom
Mittagsfels und beobachteten die Klettersteiggänger auf dem Höhenglücksteig nur
von unten. Die nächste Rast war am Prellstein, von wo wir ins Hirschbachtal
abstiegen – mit einer Einkehr im Goldenen Hirsch, im Schatten unter Bäumen.
Durch ein wunderbar schmales und gewundenes Tälchen und dann über den Berg
ging es wieder hinunter nach Vorra, wo wir den Tag im idyllischen Cafe Inselblick
ausklingen ließen. Sportliche Leistung: 12,5 km und knapp 500 Höhenmeter.
Unsere diesjährige Paddeltour führte uns wieder auf die Pegnitz nach Hartenstein zum wunderschönen Ort der Harnbacher Mühle (Mühlenkraft e.V.).
Samstag Paddeln auf der Pegnitz
Durch den hohen Wasserstand in diesem Jahr war der komplette Abschnitt von Neuhaus bis Eschenbach befahrbar. Am Samstag wählten wir den Einstieg direkt an der Harnbachmühle und fuhren eine circa 8km lange Tour bis zum Ausstieg nach Düsselbach. Dank Wolfgang standen hier schon unsere Räder zur Rückfahrt zur Mühle bereit.
Höhlenexpedition am Sonntag
Am Sonntag ging es mit den Mountainbikes eine kleine Tour durch den Wald Gaislochhöhle. Eine ehemalige Schauhöhle bot uns einen imposanten Einblick in die Unterwelt.
Aufseßplatz, 15. Juni 2024: Das Herz der Südstadt zeigt sich seit der Schließung des “Schocken” 2012 wenig einladend. Die stagnierenden Arbeiten hat die Großbaustelle inzwischen in einen “See” verwandelt. Trotz dieser Zumutung ließen es sich die Bewohner nicht nehmen, auch zum 10. Mal ihr Straßenfest zu begehen. Es war eine super Stimmung auf dem gut gefüllten Platz. Bei schönstem Wetter genossen die Menschen ein buntes Bühnenprogramm, durch das Frank Hotze (Bunter Tisch Gartenstadt und Naturfreund) führte. So wurde zum 10. Mal an diesem Ort ein sichtbares Zeichen gesetzt für ein Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft. Die vielen Mitorganisatoren waren mit Infoständen präsent, auch wir NaturFreunde-Nürnberg-Mitte. Doch der Schirmherr fehlte.
Der Oberbürgermeister zog kurzfristig seine Schirmherrschaft zurück. Auch SPD und Grüne sagten ihre Teilnahme ab. Der Vorwurf: Die “Junge Stimme” (die Jugendorganisation der DIDF Nürnberg und Veranstalter des Straßenfestes) habe bei ihrer Kundgebung am 10. Mai eine Gruppe namens “Intifada” sprechen lassen und ihr auch Räume zur Verfügung gestellt. Obwohl sich die Junge Stimme von „Intifada Nürnberg 4 Palestine” distanzierte und es als einen Fehler bezeichnete, der Gruppe ein Podium und Räume geboten zu haben, ohne die Inhalte der neu gegründeten Organisation zu kennen, blieb Marcus König dem Straßenfest fern. Das ist mehr als schade. Er hätte die Gelegenheit gehabt, zu den Menschen in der Südstadt zu sprechen und sicher eine wesentliche Übereinstimmung auch mit den Initiatoren gefunden. Die “Junge Stimme” setzt sich seit Jahren gegen Rassismus, Antisemitismus, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung ein. Und wie Birgit Mair bei ihrer Rede mahnte:
“In diesem Zeiten, in denen wir gerade leben, ich meine den Rechtsruck in Deutschland und Europa, da müssen wir zusammenrücken und uns nicht gegenseitig bekämpfen.”
Graveln mit Politikinfos als Kombination von Infos aus der Region und eine Tour durch Thüringen. Station gab es im Gewölbekeller Sonneberg, im NaturFreundehaus Thüringer Wald und beim Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra.
Vor Ort gab es eindrucksvolle Informationen wie es zugeht in Thüringen, wie erfolgreich die Strategie der Rechtsextremisten aufgeht und wie es den Menschen vor Ort damit geht.
Start in der Stadt mit dem ersten AFD Landrat
Wir fuhren zu fünft mit der Bahn von Nürnberg nach Sonneberg, in Coburg stieg der sechste zu. In Sonneberg stand schon unser erstes Date an:
»Nach dem Feine Sahne Fischfilet-Konzert sind viele Gäste weggeblieben, und dass hier Menschen mit Naziparolen auf dem T Shirt rumlaufen ist leider normal«, so Marcel vom Verein »Make some Noise« und Betreiber des Clubs »Gewölbekeller« in Sonneberg. Er hat uns ganz zu Beginn der Tour einen ersten Einblick in die aktuelle Lage gegeben.
Im Anschluss an das sehr informative Gespräch ging es für uns auf die Räder, ab in den Thüringer Wald und hoch zum Rennsteig, dem wir ein Stück folgten, bevor wir bei Masserberg nach Gießübel abbogen, zum NaturFreundehaus Thüringer Wald, wo wir unser Lager auf der Wiese aufschlugen, zwei Nachzügler:innen das Oktett komplettierten und wir uns dann erstmal um unser leibliches Wohl kümmerten (mit freundlicher Unterstützung der NaturFreunde Thüringen).
Bei NaturFreunden zu Gast
»Wann kommt ihr denn zum Feuer!?« – so die klare Aufforderung, dann endlich mal in großer Runde zum Quatschen zu kommen. Das war dann länger Programm bis tief in die Nacht, und es war ein richtig guter Austausch zur aktuellen Situation.
Wir haben am NaturFreundehaus Thüringer Wald übernachtet und wurden sehr gastfreundlich empfangen! Schön wars! Und da der Samstag zuerst sehr regnerisch war, blieb auch am Vormittag noch etwas Zeit für den Austausch (und das Einpacken der nassen Sachen), bevor wir pünktlich mit Regenende ziemlich direkt den offiziellen Radrouten nach Themar folgten, wo wir um 13 Uhr erwartet wurden.
In Themar sprachen wir mit dem Bündnis für Demokratie
»Bei der Dorfkirmes habe ich erst mal gesehen, wer alles Tommy Frenck die Hand gibt«, so eine Bündnisaktivistin. »Das war erschreckend, wer und wie viele das sind!« Solche Aussagen machen klar, wie weit anerkannte Rechtsextreme in die Gesellschaft eingedrungen sind. Darüber hinaus haben wir in Themar die Stolpersteine besichtigt – mit der Brücke in die Gegenwart: 300 Kreuze, welche für die nach der Wiedervereinigung durch Nazis getöteten Opfer stehen, stehen in der evangelischen Kirche Themar. Diese Kreuze wurden vom Bündnis bei den Rechtsrock-Konzerten vor Ort aufgestellt.
Poetry Slam am Abend: das Bündnis gibt Raum für Kultur
Die Halle der Alten Orthopädie Themar füllte sich gegen 18 Uhr, und es rauschten sprachgewandte Poetry-Slammer:innen aus Thüringen (und Sachsen-Anhalt) an. Mit großer Textvirtuosität erzählten sie ihre Storys – und positionierten sich eindeutig für Demokratie und gegen rechts. Toll.
Den an diesem Tag etwas überschaubaren Radanteil (ca. 30 Km) pimpten wir am Abend noch mit der Fahrt zu unserem Nachtlager ins Nachbardorf Beinerstadt mit 160 Höhenmetern (12% Steigung) auf etwa 3,5 Km Strecke.
Doch, doch: Wir sind auch Rad gefahren!
Natürlich sind wir auch Rad gefahren! Nicht übertrieben sportlich, aber mit tollen Landschaftseindrücken, vor allem am Sonntag dann: Wir umrundeten die Gleichberge nördlich und folgten der Rodach von der Quelle über Bad Rodach bis zur Gedenkstätte Billmuthausen, einem zu DDR-Zeiten abgesiedelten Ort (»Operation Ungeziefer«) bei Bad Colberg. Vor Ummerstadt ging es auf die letzte Etappe inkl. einem Stück Kolonnenweg zum bewirteten NaturFreundehaus an den Hoffmansteichen bei Weitramsdorf, wo die letzte Einkehr vor Coburg stattfand.
Insgesamt stand die Tour mehr im Zeichen von Austausch und Gespräch mit den Akteur:innen vor Ort (und natürlich untereinander), weniger im Versuch, neue Leistungsrekorde im Graveln aufzustellen.
Wer war mit dabei?
Karlsruhe, Landkreis Coburg, Dortmund und Nürnberg waren die Städte, aus denen die Teilnehmer*innen kamen. An- und Abreise erfolgten mit dem Zug von/nach Nürnberg (mit dem Rad: Sonneberg Start, Coburg Ziel).
Und jetzt?
Beeindruckend, was die Bewegungen dort machen. Dabei war danach klar: Wir wollen lauter werden, die Projekte in Thüringen aktiv unterstützten und weiter machen. Sei es bei der »Gruppe gegen Rechts« der NaturFreunde, beim #GgR2025 oder durch die Unterstützung der aktiven Antifaschist:innen in Thüringen.
Der “Aktive Mittwoch” (ver)führte uns zu einer schönen Tour vom Veldener Bahnhof durchs Engental zur Petershöhle. Bei schönstem Wetter genossen acht Wanderfreunde und -freundinnen die 15 km durch wildromantische Waldstücke. Tolle Ausblicke, moosbedeckte Felsen und kleine Schönheiten am Wegesrand inklusive. Mit Herbert hatten wir nicht nur einen sicheren Wanderführer, sondern auch einen hervorragenden Höhlenexperten. Wir erfuhren, dass hier von 1914 bis 1920 die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg gegraben hat und Überreste von Höhlenbären, Wollnashörnern, Hyänen und anderen eiszeitlichen Tieren fand. Vor 80 000 Jahren wurde die Höhle auch von Neandertalern genutzt. Mit Taschenlampen ging’s durch den imposanten Eingang rein ins Dunkel. Knochen fanden wir keine, dafür dank Herbert ein interessantes Lehrstück in Chemie zur Entstehung von Tropfstein in schaurig-feuchtkalter Atmosphäre.