Seit 20 Jahren gibt es diese Familienfreizeit unserer Ortsgruppe nun und statt zu altern und zu schwächeln, wird sie immer attraktiver: 111 Teilnehmer (laut Teilnehmerliste) von einem Jahr bis 70 Jahren, Urgesteine seit der ersten Freizeit, sowie viele neue Gesichter paddelten, kletterten, wanderten, beteiligten sich an Mountainbike Kursen, begeisterten sich beim Canyoning oder relaxten. Für jeden war was dabei!
Natürlich auch für die vielen Kinder!
Übungsleiter boten täglich mehrere professionelle Kurse an, dass man sich oft hätte zerreißen wollen, um überall dabei sein zu können. Geh ich heute mit wandern, oder doch lieber paddeln – und anschließend auch noch klettern. Oder mach ich heute mal nix und fahr mit dem Rad nur in den nächsten Ort und genieße die slowenischen Kuchenspezialitäten: täglich schwierige Entscheidungen!
Vor allen Dingen für die Organisatoren, auch ORGA-Team genannt, ist es natürlich eine gewaltige Herausforderung. Wie kann das mit so vielen Menschen mit so unterschiedlichsten Interessen funktionieren?
Abendlich treffen sich alle Teilnehmer in der großen Runde zum sogenannten indianischen „Pow Wow“, bei dem die Angebote des nächsten Tages zusammengetragen und auf einer Flipchart festgehalten werden. Im Unterschied zu kommerziellen Anbietern bieten nicht nur die „Offiziellen“ Kurse an, sondern diese Freizeit lebt von der Initiative und Solidarität der Teilnehmer. Hier kommen spontane Angebote von Yoga, Reiten, Wanderungen, Kindernachmittagen mit Baumklettern, politische Vorträge zum Abend und vieles mehr zum Wochenprogramm dazu. Im Rückblick wird der vergangene Tag kritisch besprochen und ausgewertet und das Ganze von unserm Franz als Moderator in humorvoller Art aufbereitet.
Oft war der Abend dabei noch nicht zu Ende. Entweder endete er unter den Klängen der Gitarren oder mit Vorträgen über die Geschichte der Naturfreunde, die aktuelle Situation in Kurdistan oder mit einem Bericht über den Besuch beim Triester Partisanenchor.
Nicht zu vergessen: durch das Miteinander mit den vielen Kindern entwickelte sich am Rande des Geschehens die Initiative für eine neue Kindergruppe! Das ist besonders wichtig, denn die Kinder von vor 20 Jahren sind die Macher von heute!!!
Ein Höhepunkt der Woche ist natürlich, wie jedes Jahr, die große gemeinsame riesige Essenstafel mit einem gemeinsamen Büffet und gegrillten Forellen oder slowenische Cevapcici mit Ajvar, den wir uns auch durch keinen Regenschauer nehmen lassen.
Ein soziales Miteinander kennzeichnet die ganze Woche, jeder packt mit an beim Auf- und Abbau des Gemeinschaftszeltes, beim Transport der Kajaks und Schlauchboote, in der gemeinsamen Küche einer Zeltgemeinschaft…“Neue“ sind schnell integriert und gehören gleich dazu! Das ist nur möglich, weil wir Naturfreunde als politische Freizeitorganisation Sport, Mensch und Natur als eine soziale Einheit und Beziehung sehen.
Der Vorstand der Ortsgruppe bedankt sich nochmals ausdrücklich bei allen, die diese Freizeit ermöglichen, auch bei denen, die selber nicht so in Erscheinung treten wie unsere Kassiererin, denn ohne Moos wär gar nix los.
Auch vielen Dank bei den Mitgliedern der Ortsgruppe Eibach und beim Kanuverein Nürnberg, die sich tatkräftig einbrachten.
Berg frei!
Manfred Eiselt