MTB-, Kletter- und Wanderwochenende in Pommelsbrunn
Eigentlich war alles wie jedes Jahr. Denn Ende Oktober geht’s auf zum NaturFreundehaus nach Pommelsbrunn und wir gehen biken! Doch halt, in diesem Jahr kam richtig viel Neues dazu! Klettern, Wandern, sogar einige Familien mit Kids waren mit dabei und so waren wir am Ende mit teils wechselnder Besetzung mehr als 30 Leute: Wow! Da sagen wir nur #RausnachPommelsbrunn.
Was war noch neu? Wir wollten diesmal so nachhaltig wie möglich mobil unterwegs sein. Also die Verbindung von Outdoorsport mit dem ÖPNV. Es galt dazu einige Fragen zu klären: „Wie geht das?“, „Was müssen wir noch dazu lernen?“, „Wo bekommt man die benötigten Infos?“, „Wann fährt der Bus?“ und dann war doch einiges wie immer: Das Lagerfeuer, die prima funktionierende arbeitsteilige Orga und der herzliche Empfang im wunderbaren NaturFreundehaus Pommelsbrunn.
Insgesamt waren 34 NaturFreund:innen im NaturFreundehaus Pommelsbrunn. Das Haus im Naturschutzgebiet “An der Wied” ist ein super Ausgangspunkt für Touren in die Frankenalb. Egal ob zu Fuß, mit dem MTB oder für Klettertouren: immer geht es durch die schöne Felsenlandschaft der Frankenalb.
Auf Tour im Nürnberger Land und der Oberpfalz
Auf „Zwei 600er Tour“ – der Ossinger und die Hohe Zant oder zum bekannten Arzberg ging es mit dem MTB. Zu Fuß war die Wandergruppe im Hirschbachtal, unterhalb des Höhenglücksteig-Klettersteiges unterwegs und natürlich zum wunderbaren Panoramapunkt „Hohler Fels“ in Happurg unterwegs. Die Kletterer:innen waren an den Südwänden der Hersbrucker Schweiz unterwegs. Samstags ging es an die Etzelwanger Wand und Sonntags waren sie bei der „Lug ins Land“ bei traumhaftem Sonnenschein.
Auf besondere Naturexpeditionen im nahen und zum Teil auch weiteren Umfeld des NaturFreundehauses ging es mit der Familiengruppe.
Nachhaltig Mobil
Mit dem ÖPNV hin, zurück und zu den Ausgangspunkten der Outdooraktivitäten, das ist die Idee des klimafreundlichen Outdoor-Wochenendes. Einerseits demonstrieren wir für eine bessere Klimapolitik und nachhaltige Mobilität, andererseits setzen wir dies auch praktisch um. Vor allem in Zeiten von #vanlive #zeitperformance #flexibilität #spontanität und #dienstwagenprivileg für viele Bergsportler:innen eine recht hohe Herausforderung – aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Das NaturFreundehaus hat dafür eine gute Lage. Die S-Bahn in 900 m Reichweite, die Regionalbahn und der Bus in knapp 2 km Entfernung waren doch machbare Distanzen. Die meisten Teilnehmer:innen kamen mit der S-Bahn und erkannten auch direkt einen Vorteil: Der Treffpunkt ist der Zug, nicht ein Ort wo ich irgendwie hin muss. Dazu ist die S-Bahn ein super Ort zum Abhängen, sich auszutauschen, zur Tourenplanung oder für die ersten Kletterübungen an den Haltestangen der Bahn. Die Fahrt vorbei an Hersbruck ist ein wahres Landschaftskino.
Uns wie war es dann „auf Tour“? Es waren Streckenwanderungen möglich und der Radius der Touren vergrößerte sich enorm. Die Wandergruppe machte gute Erfahrungen mit dem Pegnitztal-Express, welcher samstags als Rufbus fährt. Das ist ein Linienbus, welcher aber vorab angefordert werden muss. Mit dem Regionalexpress und S-Bahn ging es an die Etzlwanger Wand. Diese ist nahe dem Bahnhof gelegen mit einer Stündlichen Taktung, eine Runde Sache. Auch die MTB-Gruppe nutzte die Regional- und S-Bahn als Shuttel nach Neuhaus und Henfenfeld. Nur sonntags tat sich die Klettergruppe schwer, einen südseitig ausgerichtete Wand mit passabler ÖPNV-Anbindung zu finden, welche auch noch kinder- und anfängerfreundlich war – was aber ja mit dem PKW unter den Gesichtspunkten auch nicht nicht unbedingt das leichteste Unterfangen ist. Mit den ÖPNV zum Fels geht, es erfordert etwas umdenken von uns und bereitschaft uns darauf einzulassen. Klar es ist nicht immer schneller als mit dem Auto und die Auswahl geringer, aber wir haben schöne Felsen erreicht, an dennen wir noch nie waren und wahrscheinlich ohne ÖPNV nie angefahren hätten. Das Fazit für die Kletterer:innen war auf alle Fälle: Positiv, es ist möglich ohne individualverkehr zum Kletter zu hin- und zurück zu kommen. Ein Fahrrad in Kombination zum ÖPNV erhöht den Radius und die An- und Abfahrtszeiten deutlich.
Insgesamt klappte die ÖPNV-Nutzung in vielen Punkten bereits sehr gut. Der ein oder die andere Naturfreund:in braucht dazu vielleicht noch ein wenig ÖPNV-Routine und ja, es gibt Ziele die gut mit dem ÖPNV und solche die gut mit dem Auto erreichbar sind.
So war dieses Pilotprojekt mit Unterstützung des VGN ein guter Einstieg in ein nachhaltiges Outdoorerlebnis. Gerade die Integration der ÖPNV Kosten in den TN Beitrag, das Nutzten der ÖPNV Vorteile für die Toure und die integration in das gesamte Reiseerlebniss sind da sehr gute Ansätze.
Lebensmittel retten und solidarisch unterwegs sein
Foodsharing-Dinner und solidarisch unterwegs ist uns wichtig. Wir haben eine riesige Menge an Lebensmittel “gerettet” und an beiden Tagen als Grundlage für unsere Foodsharing-Dinner genutzt. Dazu gab es noch leckere Bratwürste vom Metzger aus der Region. Lecker wars und DANKE an alle Köchinnen und Köche für das gute Zubereiten! Solidarisch unterwegs sein heißt dann, den Natursport gemeinsam erleben und die anfallenden Tätigkeiten (Fegen, Aufräumen, Tisch decken, Spühlen, Guiden, Planung usw.) einfach machen. Die gesamte Organisation wurde arbeitsteilig und gemeinsam erledigt, was super funktioniert hat! DANKE auch an dieser Stelle nochmals an alle!
Solidarisches Preismodell
Das zahlen was geht und weg von Leistung für Geld – beim Soli-Preismodell wird ein Preisrahmen gesetzt. Wer mehr Geld hat, legt mehr in den Topf. Wer wenig hat, halt weniger. Ohne Prüfung, ohne Anmerkungen.
Das klappte hervorragend und so hängt es nicht am persönlichen, monetären Reichtum ob jemand mitkommen kann. Dadurch konnten wir vielen Leuten die Teilnahme ermöglichen und am Ende sogar eine kräftige “Spende” an die Ortsgruppe übergeben.
Fazit:
Arbeitsteilig, solidarisch und klimafreundlich unterwegs sein – es funktioniert! Dazu macht es auch noch Spaß und ermöglicht mehr Weitblick. Das Essen war lecker, die Touren waren richtig gut und wir hatten ein super Wochenende mit viel Spaß! Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.
Berg frei!
Benni, Simon und Uli