Die Schätze der Nabatäer, dieses immer noch rätselhaften Volkes im antiken Jordanien, sie liegen ganz nahe, nämlich in der Norishalle. Seit 50 Jahren gräbt ein Nürnberger Archäologenteam der Naturhistorischen Gesellschaft in der antiken Wüstenstadt (UNESCO Weltkulturerbe). Ihre Ergebnisse zeigen sie in einer hochinteressanten Ausstellung, durch die uns heute Frau Dr. Yasmin Olivier-Trottenberg temperamentvoll führte . Zur Einstimmung gab es „Tschai Karak“, süßen, dicken Gewürztee nach Art der Beduinen. Für diese Menschen, die dort „schon immer“ lebten, ist der touristische Rummel nicht unproblematisch, erfuhren wir: sie wurden de-facto vertrieben, formal, um die Altertümer zu schützen. Auch sonst erfuhren wir einiges aus der heutigen Sozialgeschichte – und konnten uns die hellenistische Zeit, die Zeit der Blüte der alten Handelsstadt Petra, viel besser vorstellen. 23 Leute waren begeistert! Wer nicht dabei sein konnte: Einfach das Programm der Naturhistorischen Gesellschaft im Web durchstöbern.
Die Reihe „Schätze“ wird fortgeführt als Gemeinschaftsprojekt der Karl-Bröger-Gesellschaft und der Naturfreunde Nürnberg-Mitte! Wir besuchen wenig bekannte „Schätze“aus unserer Region, wenn möglich mit kompetenter Führung.
15 Leute zum Auftakt unserer neuen Reihe „Schätze“, das ist doch was! Die meisten erkundigten sich auch gleich nach der Fortsetzung… Doch der Reihe nach: Unsere Region ist reich an verborgenen Schätzen – jaja, der Franke stellt sein Licht gerne unter den Scheffel! Diese „Schätze“ wollen wir gemeinsam heben bzw. die „verborgenen“ Orte besuchen. Den Auftakt machten wir im BMF-Museum in St.Johannis. In einem alten Fabrikgebäude, in dem 100 Jahre lang die Bayrische Metallwarenfabrik (BMF) Dinge für den schön gedeckten Tisch produzierte, ist heute ein Museum eingerichtet (jeden Sonntag geöffnet). Mangels offizieller Führung griffen wir zum Konzept des „gegenseitigen Erzählens“, was dann auch sehr anregend war! Denn die Produkte der Firma kennen wir alle von zuhause, von der Tante, dem Opa… Zweimal wurde die Firma auf (Welt-)Kriegsproduktion „umgestellt“, beschäftigte in der Nazizeit Zwangsarbeiter… Nach 1945 wurden dann aus kriegerischen Kartuschen Milchtöpfe, aus Bombenteilen Kinderspielzeug… erst nach und nach zog das heitere Design der 50er Jahre ein, das wir kennen. Spannend auch, die 4-sprachigen Kataloge aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg zu sehen – so verknüpft war die Welt also schon damals!
Zur Anfangsfrage: Die nächste „Schatzsuche“ ist im Januar, im Naturkundemuseum. Wir laden rechtzeitig dazu ein: Die Karl-Bröger-Gesellschaft und die Naturfreunde Nürnberg-Mitte.
9. November, Tag des Novemberpogroms 1938. Zusammen mit den Laufer Naturfreunden besuchten wir die 17 Stolpersteine, die in Schnaittach vor den Häusern ermordeter Jüdinnen und Juden verlegt worden sind. Herr Brandmüller erzählte uns kurz ihre Lebensgeschichten. Schnaittach hatte seit dem Mittelalter eine blühende jüdische Gemeinde, von der auch noch die Synagoge zeugt (heute jüdisches Museum). Die Gemeinde nahm allerdings schon im 19. Jahrhundert stark ab, die Familien zogen z.B. nach Nürnberg. Was zunahm, war hingegen der Antisemitismus – auch Julius Streicher trat immer wieder in Schnaittach auf.
Das Stolpersteinprojekt wurde in Zusammenarbeit mit eienr Schnaittacher Hauptschue begonnen. Jedoch sind die Messingtafeln im Laufe der Zeit angelaufen. Deswegen haben wir sie gestern gründlich geputzt, so dass sie wieder besser ins Auge fallen.
Regen oder nicht: unser Ausflug nach Lauf hat sich gelohnt! 20 interessierte Menschen ließen sich durch die Wenzel(kaiser-)burg und in die Felsenkeller führen – alles ein bisschen kleiner als in Nürnberg, aber hoch spannend. Lauf heisst ja angeblich so, weil die Pegnitz ab da richtig „läuft“. Viele Mühlen haben das ausgenutzt – und bieten heute nostalgisches Flair!
Danke, Alex Körber – denn unser Landesvorsitzender, ein Laufer, hat uns diesen schönen Tag organisiert!
„Wir haben ja von nichts gewusst!“, so geht die klassische Ausrede von deutschen Zeitzeugen über Nazi-Deutschland. Das Konzentrationslager in Hersbruck befand sich Zaun an Zaun mit dem örtlichen Freibad mitten in der Stadt. Auf dem Gelände nahe der Pegnitz herrschten schreckliche Bedingungen: Die hygienischen Zustände waren katastrophal, Krankheiten grassierten unter den Inhaftierten. Die Häftlinge wurden systematisch geschlagen, gefoltert und ermordet. Unterernährt und psychisch ausgezehrt mussten die Menschen im Lager in dünner Häftlingskleidung und Holzschuhen jeden Tag zum Houbirg über Happurg laufen, um dort körperliche Schwerstarbeit zu verrichten.
4000 Tote
4.000 Menschen fanden hier und auf der Doggerbaustelle innerhalb eines Jahres den Tod. Dort sollte im letzten Kriegsjahr die Flugzeugproduktion des BMW-Werkes München Allach nach untertage verlagert werden.
Erinnern heißt Handeln
Fast 30 TeilnehmerInnen der Naturfreunde Nürnberg Mitte haben sich auf dem ehemaligen KZ-Gelände in Hersbruck und an den Eingängen des Doggerwerkes über die Zustände auf der Großbaustelle für die deutsche Kriegsproduktion informiert. Kriegswirtschaft, Rassenwahn und der unbedingte Vernichtungswille der Naziherrschaft griffen hier auf abscheulichste Art ineinander.
Mitglieder des Dokumentationsvereins und Felix Graf von den Naturfreunden berichteten
Über das ehemalige Lagergelände zwischen Finanzamt und Fackelmanntherme führten zwei Mitglieder des Dokumentationsvereins KZ-Hersbruck e.V.. Es ist unter Anderen dem Verein zu verdanken, dass es in Hersbruck und Happurg überhaupt Erinnerungsstätten und Informationstafeln gibt. An einem der Eingänge in das Tunnelsystem auf der Houbirg über Happurg hat Felix Graf von den Naturfreunden Nürnberg-Mitte über die konkreten Bedingungen auf der Baustelle und über die Verbindung von Wirtschaft und Zwangsarbeit referiert. Vor dem Eingang wurde ein Gesteck in Erinnerung an die Opfer abgelegt und eine Schweigeminute abgehalten. „Erinnern heißt handeln.“, war die abschließende Botschaft.
Drei mal gegen Rechts
Die Veranstaltung war Teil der Veranstaltungsreihe „Dreimal gegen Rechts“ der Naturfreunde Nürnberg-Mitte. Jeden zweiten Dienstag findet um 19.00 Uhr das Vernetzungstreffen gegen den Rechtsrutsch im Naturfreundehaus statt.
Weitere, aktuelle Veranstaltungen (Stand 09.04.2024)
Gemeinsam gegen den Rechtsruck: 16. April.
Podiumsdiskussion zum Thema: „Antifaschismus, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft“ Samstag, den 13. April um 19.00 Uhr
„AfD-Verbot jetzt. Stoppt die FaschistInnen!“ Am 20. April veranstaltet das Nürnberger Bündnis Nazistopp um 14.30 am Kornmarkt eine Demo unter dem Motto: Am 20. April 1945 wurde Nürnberg von amerikanischen Truppen befreit.
Die Veranstaltung fand in Kooperation und mit Unterstützung folgender Partnerinnen statt:
Frühling überall! Unsere neue Wanderreihe „Sanfte Tour“ hätte nicht besser beginnen können. Von Roth aus wandern wir 11 Leute flussauf (an der Roth) durch die saftige, blühende Flussaue bis Eckersmühlen. Der „Historische Eisenhammer“ war nämlich unser Ziel! Eine richtige kleine Siedlung an der Roth präsentiert sich heute als spannendes Stück Industriegeschichte: Die Wasserkraft der Roth trieb, umgelenkt durch etliche „Transmissionen“ verschiedene Eisenhämmer an. Verarbeitet wurden zum Schluss die alten, abgefahrenen Räder der Bahn, die ja aus hervorragendem Schmiedeeisen waren, hergestellt wurde alles, was man bei der Haus- Feld- und Gartenarbeit so brauchte. 1775 übernahm die Familie Schäff den Betrieb, ziemlich genau 200 Jahre später, 1974, war Schluss und der Eigentümer verwandelte seine Fabrik in ein Museum, das heute der Stadt und dem Landkreis Roth gehören.
Unser Schmied führte uns im „Herrenhaus“ genauso herum wie im ehemaligen Sägewerk. Dort gibt es eine sehr informative Ausstellung „Vom Erz zum Eisen“ – auch wir wussten nicht, wo man überall in Mittelfranken Eisen(erz) finden kann und wo es seit der Hallstattzeit abgebaut wurde!
Der absolute Höhepunkt war aber die Schmiedevorführung! Danke an unseren Schmied für seine hervorragenden anschaulichen Erläuterungen! (Das Ergebnis, ein „Hopfennagel“ ist demnächst im Fuchsloch zu bestaunen).
Voll beladen mit den verschiedensten Essenskreationen war das Buffet am ersten Märztag im Naturfreundehaus. Eine bunte Gruppe Leutchen hatte sich zusammengefunden und die Leckereien davor gemeinsam zubereitet.
Lebensmittel verwenden statt verschwenden
Ab ca. 17 Uhr glich die Küche des Naturfreundehauses immer mehr einem Bienenstock. Die ersten „Bienchen“ liefen mehrmals hinein und hinaus, um eine volle Lastenrad-Ladung an geretteten Lebensmitteln abzuladen, die Peter von foodsharing vorbeigebracht hat.
Bericht von Ulla Klinger, die diese Fahrt auch organisiert hat:
Fünf Naturfreunde sind am in ein verschneites Wintermärchen eingetaucht. Nach einer super entspannten Zugfahrt nach Lauscha/Thüringen empfing uns als erstes der Glashandwerkermarkt.
Entlang der Lauschaer Glasmeile an Glasbläsereien, Cafés und Ständen vorbei ging´s ins Glaszentrum Lauscha, wo ein Glaskünstler aus bunten Glasstäben zerbrechliche Glasfiguren kreierte. Mehrere Ausstellungsräume und eine Galerie zeigen eine unglaubliche Vielfalt an Gläsern und Glasobjekten.
Dann gings weiter in die 150 Jahre alte Farbglashütte Lauscha, wo wir hungrig in den dortigen Bürgerstuben Wild aus eigener Jagd verspeisten.Hier zaubern GlasbläserInnen filigrane Unikate wie den Lauschaer Flaschenteufel, Glasblumen, Glastiere, Rosenkugeln, Schreibfedern. Wir bestaunten farbenfrohe Glasserien und Einzelstücke ausgefallener Glaskunst.
Ein Highligth war das Museum für Glaskunst, in dem wir eine Zeitreise durch die Geschichte der Glasproduktion im Thüringer Wald erlebten und eine faszinierende Ausstellung über Glaskunst von früher bis heute, sowie Vitrinen mit Einzelstücken zeitgenössischer Glaskünstler bewundern konnten.
Wir erfuhren, dass der gläserne Lauschaer Christbaumschmuck seit 2020 immaterielles deutsches Kulturerbe ist, außerdem in Lauscha die Glasmurmel erfunden sowie das künstliche Menschenauge aus Glas entwickelt wurde.
Ein Tipp für nächstes Jahr: Perlinale 2024 – Lauschaer Glasperlentage vom 08. – 10.03.2024
Eine nette Gruppe von 13 Naturfreunden genossen einen Herbsttag mit interessanten Erlebnissen: Schon beim Aufstieg zur Burg Egloffstein führte uns der Weg über viele Treppchen durch den Malerwinkel. Dabei erfuhren wir Einiges über den Felsenkeller, die ehemaligen Tropfhäuser sowie die ehemalige Synagoge.
Danach erhielten wir eine 1 ½ stündige Führung durch die Burg und zwar vom Burgherrn persönlich. Bei der Burgbesichtigung gab uns Freiherr Albrecht von Egloffstein nicht nur einen kenntnisreichen Überblick über die Geschichte der Burg, sondern auch Einblick in die Geschichte seiner Familie, in deren Besitz die Burg seit ihrer Erbauung im 12. Jahrhundert ist.
Mit großem Hunger kehrten wir in den Gasthof zur Post ein, wo wir in einem geschmackvollen Nebenzimmer gut speisten und uns austauschten.
Zu Kräften gekommen, spazierten wir am Thuisbrunner Bach mit seinen Sinterterrassen entlang ins malerische Todsfeldtal. Kurz vor Thuisbrunn überraschte uns ein kurzer Graupelschauer, der uns aber nicht davon abhielt, noch die neoromanische Kirche anzuschauen und einen Blick auf die Burg in der Abendsonne zu werfen. Als Abschluss für manche noch ein Bierchen beim Elchbräu. Mit der gemeinsamen Rückfahrt beschlossen wir unseren schönen Herbsterlebnistag.
Goldener Oktober: 7 Leute machten einen Ausflug nach Veitshöchheim, durch abgeerntete Weinberge hindurch. Der Schlossgarten zeigt sich nochmal in ganzer Pracht. Schade, dass man das Gemüse nicht ernten darf, das ist für die fleißigen Gärtner (und die Bienen!) bestimmt, wie diese Artischocke :
Heimwärts ging es per Schiff bis Würzburg, nach einem Innenstadtbummel (Eisessen!) dort dann mit dem Zug nach Nürnberg. Hier nochmal das fürstbischöfliche „Wochenendhaus“, erbaut u.a. von Balthasar Neumann: