Exkursion zum KZ-Hersbruck und den Doggerstollen in Happurg

„Wir haben ja von nichts gewusst!“, so geht die klassische Ausrede von deutschen Zeitzeugen über Nazi-Deutschland. Das Konzentrationslager in Hersbruck befand sich Zaun an Zaun mit dem örtlichen Freibad mitten in der Stadt. Auf dem Gelände nahe der Pegnitz herrschten schreckliche Bedingungen: Die hygienischen Zustände waren katastrophal, Krankheiten grassierten unter den Inhaftierten. Die Häftlinge wurden systematisch geschlagen, gefoltert und ermordet. Unterernährt und psychisch ausgezehrt mussten die Menschen im Lager in dünner Häftlingskleidung und Holzschuhen jeden Tag zum Houbirg über Happurg laufen, um dort körperliche Schwerstarbeit zu verrichten.

4000 Tote

4.000 Menschen fanden hier und auf der Doggerbaustelle innerhalb eines Jahres den Tod. Dort sollte im letzten Kriegsjahr die Flugzeugproduktion des BMW-Werkes München Allach nach untertage verlagert werden.

Erinnern heißt Handeln

Fast 30 TeilnehmerInnen der Naturfreunde Nürnberg Mitte haben sich auf dem ehemaligen KZ-Gelände in Hersbruck und an den Eingängen des Doggerwerkes über die Zustände auf der Großbaustelle für die deutsche Kriegsproduktion informiert. Kriegswirtschaft, Rassenwahn und der unbedingte Vernichtungswille der Naziherrschaft griffen hier auf abscheulichste Art ineinander.

Mitglieder des Dokumentationsvereins und Felix Graf von den Naturfreunden berichteten

Über das ehemalige Lagergelände zwischen Finanzamt und Fackelmanntherme führten zwei Mitglieder des Dokumentationsvereins KZ-Hersbruck e.V.. Es ist unter Anderen dem Verein zu verdanken, dass es in Hersbruck und Happurg überhaupt Erinnerungsstätten und Informationstafeln gibt. An einem der Eingänge in das Tunnelsystem auf der Houbirg über Happurg hat Felix Graf von den Naturfreunden Nürnberg-Mitte über die konkreten Bedingungen auf der Baustelle und über die Verbindung von Wirtschaft und Zwangsarbeit referiert. Vor dem Eingang  wurde ein Gesteck in Erinnerung an die Opfer abgelegt und eine Schweigeminute abgehalten.  „Erinnern heißt handeln.“, war die abschließende Botschaft.

Drei mal gegen Rechts

Die Veranstaltung war Teil der Veranstaltungsreihe „Dreimal gegen Rechts“ der Naturfreunde Nürnberg-Mitte. Jeden zweiten Dienstag findet um 19.00 Uhr das Vernetzungstreffen gegen den Rechtsrutsch im Naturfreundehaus statt.

Weitere, aktuelle Veranstaltungen (Stand 09.04.2024)

Gemeinsam gegen den Rechtsruck: 16. April.

Podiumsdiskussion zum Thema: „Antifaschismus, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft“
Samstag, den 13. April um 19.00 Uhr

„AfD-Verbot jetzt. Stoppt die FaschistInnen!“ Am 20. April veranstaltet das Nürnberger Bündnis Nazistopp  um 14.30 am Kornmarkt eine Demo unter dem Motto: Am 20. April 1945 wurde Nürnberg von amerikanischen Truppen befreit.

Die Veranstaltung fand in Kooperation und mit Unterstützung folgender Partnerinnen statt:

Text: Felix Graf

Bilder: Uli Büscher

Esse im historischen Eisenhammer

Sanfte Tour zum Eisenhammer

Frühling überall! Unsere neue Wanderreihe „Sanfte Tour“ hätte nicht besser beginnen können. Von Roth aus wandern wir 11 Leute flussauf (an der Roth) durch die saftige, blühende Flussaue bis Eckersmühlen. Der „Historische Eisenhammer“ war nämlich unser Ziel! Eine richtige kleine Siedlung an der Roth präsentiert sich heute als spannendes Stück Industriegeschichte: Die Wasserkraft der Roth trieb, umgelenkt durch etliche „Transmissionen“ verschiedene Eisenhämmer an. Verarbeitet wurden zum Schluss die alten, abgefahrenen Räder der Bahn, die ja aus hervorragendem Schmiedeeisen waren, hergestellt wurde alles, was man bei der Haus- Feld- und Gartenarbeit so brauchte.  1775 übernahm  die Familie Schäff den Betrieb, ziemlich genau 200 Jahre später, 1974, war Schluss und der Eigentümer verwandelte seine Fabrik in ein Museum, das heute der Stadt und dem Landkreis Roth gehören.  

Unser Schmied führte uns im „Herrenhaus“ genauso herum wie im ehemaligen Sägewerk. Dort gibt es eine sehr informative Ausstellung „Vom Erz zum Eisen“ – auch wir wussten nicht, wo man überall in Mittelfranken Eisen(erz) finden kann und wo es seit der Hallstattzeit abgebaut wurde!

Der absolute Höhepunkt war aber die Schmiedevorführung! Danke an unseren Schmied für seine hervorragenden anschaulichen Erläuterungen! (Das Ergebnis, ein „Hopfennagel“ ist demnächst im Fuchsloch zu bestaunen).

weites Urdonautal, das Wellheimer Trockental

Exkursion ins Urdonautal

22 erlebnishungrige Leute begaben sich am 4.3. auf die Spuren der Urdonau zwischen Wellheim und Dollnstein. Das Wetter war zwar recht durchwachsen und überhaupt nicht „fotogen“, aber sonst hat alles wie am Schnürchen geklappt. Wir fuhren mit Zug und Bus nach Wellheim. Dort, an der Schutterquelle, zu Füßen des Naturfreundehauses Konstein erklärte Barbara Philipp die Entstehung dieser Landschaft seit 150 Millionen Jahren. Plastisch erläuterte sie die „Wannen“ (= Lagunen), wo Schwämme und andere kalkbildenden Tiere lebten. Bis die mächtigen Kalkschichten irgendwann (vor 135 Mio Jahren) herausgehoben wurden und erodierten. Sehr viel später, nach Auffaltung der Alpen, entstand nördlich davon ein Fluss, den wir Urdonau nennen. Sie floss durch das heutige mächtige Trockental (Wellheimer Trockental), wo sie sich mit dem Urmain vereinigte, denn der floss damals von Nord nach Süd. Woher wissen wir das? Die Flüsse haben allerlei Gestein mitgebracht, dessen Herkunft sich eindeutig zuordnen lässt. All diese spannenden Geschichten konnten wir direkt in der Landschaft festmachen, die Riffe aus dem warmen Ozean sind zu beliebten Kletterfelsen geworden, die damalige Donau (nach dem Zusammenfluss mit dem Main) zur Altmühl… Barbara erklärte farbig und spannend, und damit alles auch „hängenbleibt“, hat sie uns ein Skript mitgebracht zum Nachlesen. Nicht nur die Geologie hat uns begeistert: Der Trockenmagerrasen nahe Dollnstein zeigt die ersten Frühjahrsblüher, sogar Küchenschellen! Wunderschön! Nach 12 km abwechslungsreicher Wanderung stiegen wir in Dollnstein wieder in den Zug nach Nürnberg – mit dem Wunsch, so eine Exkursion öfters anzubieten, gerne auch wieder als Kooperation von BUND Naturschutz und Naturfreunden.

Schnippeln und Schwatzen beim  foodsharing dinner & VolXküche

Voll beladen mit den verschiedensten Essenskreationen  war das Buffet am ersten Märztag im Naturfreundehaus. Eine bunte Gruppe  Leutchen hatte sich zusammengefunden und die Leckereien davor gemeinsam zubereitet.

Lebensmittel verwenden statt verschwenden

Ab ca. 17 Uhr glich die Küche des Naturfreundehauses immer mehr einem Bienenstock. Die ersten „Bienchen“ liefen mehrmals hinein und hinaus, um eine volle Lastenrad-Ladung an geretteten Lebensmitteln abzuladen, die Peter von foodsharing vorbeigebracht hat.

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Vernetzung gegen Rechts

Auf Einladung einiger Naturfreunde trafen sich am Aschermittwoch zahlreiche Aktive unterschiedlicher Initiativen, aber auch bisher „Unorganisierte“, die nach den Demos gegen Rechts gemeinsam mehr tun wollen. Vor allem ging es um Austausch, Mutmachen, Anregungen teilen. Die Treffen sollen fortgesetzt werden! Kontakt: Felix Graf.

 

Veranstaltungen gegen Rechts:

Skitouren im Navis Tal

Acht mutige Skitourengeherinnen und -geher trafen sich für vier Tage im Navis Tal zum Wintersport treiben. Die Unterkunft, eine nominierte Schnapsbrennerei machte den Aufenthalt im Navis Tal nicht nur warm und gemütlich, sondern auch zu einem Highlight was Gastfreundlichkeit anbelangt! Neben den vielen einzigartigen selbst gebrannten Schnäpsen, die zur Verkostung bereitgestellt wurden, waren die beiden Eigentümer der Unterkunft (rechts auf der Bank) der Art gastfreundlich, dass wir sicherlich wieder kommen werden!!

Ein Teil der Gruppe reiste bereits Freitag früh an. Das Wetter war leider nicht berauschend, oder doch eher um die Ohren rauschend,.. und so machten wir uns am Tag 1 auf den Weg zum Sattelberg. Der Wind machte selbst diese kleine Aufwärmtour zu einem Erlebnis! Mit ca. 900hm und 2h Aufstieg zum Gipfel waren eigentlich keine Herausforderung. Oben angekommen, blies uns der Wind die letzten Höhenmeter Berg auf!! Der Gipfelrücken bestand auch nur aus Eis und Stein.

Am Samstag war die Gruppe dann vollzählig. Am Tag 2 ging es dann auf das Kreuzjöchl. Die Erinnerungen aus dem Kampf gegen Wind und Wetter vom Vortag waren schnell vergessen. Kaiserwetter wartete auf uns und so fühlten sich die 1150hm wie ein Spaziergang an.

Mit guten 1100hm wartete die Hohe Warte am Tag 3 wieder mit traumhaften Bedingungen auf uns. Die Sonne machte, dass uns die 5 Grad unter Null dennoch zum Schwitzen brachten! Die gute Stimmung in der Gruppe tat ebenfalls ihren Beitrag, dass der Aufstieg wie im Flug verging. Wir bekamen sogar Besuch vom Innsbrucker Kollegen Andi B., der sich für zwei Touren anschloss. Es wurden sogar kleine vorgelagerte Gipfel erklommen.

Der letzte und 4. Tag führte uns auf die Grafmartspitze. Auf den 1150hm mussten wir leider schon feststellen, dass die Schneebedingungen durch die viele Sonne etwas litten. Ein Wetterumbruch war für diesen Tag am Nachmittag ebenfalls angekündigt.

Doch wir hatten wieder Glück! Die Sicht hielt bis zum Ende und wir schafften auch am letzten Tag den Gipfel! Die Abfahrt war ebenfalls besser, als gedacht! Oben konnten wir sogar noch etwas Powder mit tollen Spuren versehen!

Dreikönigswanderung 24

Unsere traditionelle Dreikönigswanderung war wieder mal ein voller Erfolg! Ausgangs- und Zielpunkt war das gemütliche Naturfreundehaus Großengsee. Wie kommt man dorthin? Am Wochenende sollte es eigentlich ein Anrufsammeltaxi geben. Trotz rechtzeitiger Bestellung (nur telefonisch möglich!) klappte das nicht richtig! Kein Problem für Jonny, der das alles organisiert hat! DANKE!

Die Wanderung führte über Strahlenfels und die Burgruine Wildenfels. Zwei Dutzend Wanderer (und ein Hund) hörten sich deren Geschichte an, die Jonny ausgegraben hatte.

NAch 11 km fröhlicher Wanderung bei unerwartet trockenem Wetter gabs abend dann noch einen richtigen Hüttenabend mit Selbstgebratenem! Und wer wollte, konnte auch übernachten.

Weitere Bilder: HIER

Lagerfeuer, Trails und bestes Sauerkraut!

Letzter Overnighter 2023

Traum Trails um Happurg

Beste Happurger Trails, leckere Bratwurst mit Sauerkraut und ein wunderbares Lagerfeuer haben die vier Mountainbiker*innen beim „Last Overnighter 2023“ erlebt! Dabei ging Freitag von Henfenfeld über Happurg nach Förenbach, wo wir Im Wald wunderbar übernachten konnten. Samstags erklommen wir den hohen Fels, bevor es von Happurg zurück ging. Etwas schmierig und matschig war es schon, aber die Trails um Happurg sind immer wieder ein Traum!

Lagerfeuer und sehr mild

Abend gab es ein wunderbares Lagerfeuer, wir haben lecker gegrillt und manchmal waren sogar ein paar Sterne am Himmel zu sehen! Mit rund 5 Grad war es für diese Jahreszeit sehr mild.

Regional und lecker

Wir konnten uns bei der Förrenbacher Obstgenossenschaft mit leckem Essen und Getränken eindecken! Das bedeutet frisches Sauerkraut, regionale Getränke und sehr kurze Transportwege.

Mit Bahn auf Tour

Wie immer ging es mit der Bahn auf Tour, so dass Start & Ziel an unterschiedlichen Orten Lagen und der Schlamm am MTB bei der Rückfahrt schön in der S Bahn trocknen konnte. Premiere: Wir konnten das erste Mal das Bayrische Fahrradticket für  1€ nutzten.

Fazit

Super schön, zum Jahresausklang einfach noch mal einen Tag raus zu fahren zum letzten Overnighter 2023!

Berg Frei! Uli

Beim Kugelmarkt in Lauscha am 9.12.23

Bericht von Ulla Klinger, die diese Fahrt auch organisiert hat:

Fünf Naturfreunde sind am in ein verschneites Wintermärchen eingetaucht. Nach einer super entspannten Zugfahrt nach Lauscha/Thüringen empfing uns als erstes der Glashandwerkermarkt.

Entlang der Lauschaer Glasmeile an Glasbläsereien, Cafés und Ständen vorbei ging´s ins Glaszentrum Lauscha, wo ein Glaskünstler aus bunten Glasstäben zerbrechliche Glasfiguren kreierte. Mehrere Ausstellungsräume und eine Galerie zeigen eine unglaubliche Vielfalt an Gläsern und Glasobjekten.

Dann gings weiter in die 150 Jahre alte Farbglashütte Lauscha, wo wir hungrig in den dortigen Bürgerstuben Wild aus eigener Jagd verspeisten.Hier zaubern GlasbläserInnen filigrane Unikate wie den Lauschaer Flaschenteufel, Glasblumen, Glastiere, Rosenkugeln, Schreibfedern. Wir bestaunten farbenfrohe Glasserien und Einzelstücke ausgefallener Glaskunst.

Ein Highligth war das Museum für Glaskunst, in dem wir eine Zeitreise durch die Geschichte der Glasproduktion im Thüringer Wald erlebten und eine faszinierende Ausstellung über Glaskunst von früher bis heute, sowie Vitrinen mit Einzelstücken zeitgenössischer Glaskünstler bewundern konnten.

Wir erfuhren, dass der gläserne Lauschaer Christbaumschmuck seit 2020 immaterielles deutsches Kulturerbe ist, außerdem in Lauscha die Glasmurmel erfunden sowie das künstliche Menschenauge aus Glas entwickelt wurde.

Ein Tipp für nächstes Jahr: Perlinale 2024 – Lauschaer Glasperlentage vom 08. – 10.03.2024

Bouldertreff

Der Bouldertreff der Naturfreunde Nürnberg Mitte
Jeden Dienstagabend treffen sich seit diesem Jahr boulderbegeisterte Naturfreund*innen, um verschiedene Boulderhallen in Nürnberg unsicher zu machen. Dabei spielt es keine Rolle, welches Level gebouldert wird, Tipps und Tricks kann man sich überall holen und Motivation gibt es sowieso.
Durch die Förderung „Restart“ vom DOSB entstehen bei dem Treff keine Kosten und alle können vorbeikommen und etwas chalkhaltige Luft mit uns Schnuppern 😉.
Wenn du auch Lust hast dabei zu sein, komm gern in unsere Signalgruppe, da gibt’s immer die aktuellen Infos.

Viele Grüße Kristina